Case Study – Neukonzeption Produktentstehungsprozess
Branche: Automotive
Projektlaufzeit: 7 Monate (Prozessentwicklung)
Leistung: Prozessdesign, Strukturierung, Roll Out Vorbereitung
Ausgangssituation
Die bestehende PEP-Struktur war nicht mehr zeitgemäß: Probleme in der Anwendung, unklare Verantwortlichkeiten, mangelnde Transparenz über Projektfortschritte und Schnittstellenprobleme zwischen unterschiedlichen Fachbereichen führten zu Ineffizienzen im gesamten Produktentstehungsprozess.
Ziel war es, einen vollständig neuen PEP aufzusetzen, der skalierbar, standardisiert und gleichzeitig flexibel genug ist, um den Herausforderungen einer dynamischen Projektlandschaft gerecht zu werden.
Umsetzung
In einem intensiven, siebenmonatigen Entwicklungsprojekt wurde ein neuer PEP konzipiert und implementiert:
- Neuaufsetzung als Stage-Gate-Modell mit klaren Phasenergebnissen von der Kundenanfrage bis zum Serienstart und ein wenig darüber hinaus.
- Trennung von Sales- und Realisierungsprozess zur klareren Prozessführung:
- Der Sales-Prozess deckt die Geschäftsevaluierung und Angebotsphase ab.
- Der Realisierungsprozess steuert die Produkt- und Serienentwicklung.
- Gliederung in über 40 Standard-Workpackages mit klaren Zielvorgaben
- Simultaneous Engineering: Parallele Entwicklung von Produkt und Fertigungsprozess zur Verkürzung der Time-to-Market und zur frühzeitigen Absicherung der Herstellbarkeit mit speziellen Fokus auf Methoden zur Risikominimierung.
- Schnittstellenfokus zur Serienproduktion: Klare Definition des Handovers sowie ein strukturierter Übergang der Verantwortlichkeiten an die Serienorganisation.
- Integration eines eigenständigen Projektmanagement-Handlungsstreams in den PEP zur systematischen Steuerung von Kosten, Zeit und Ressourcen über alle Phasen hinweg.
- Einheitliches skalierbares Rollenmodell mit klaren Verantwortlichkeiten über alle Lieferergebnisse hinweg.
- Einführung eines Gate-Management-Systems zur strukturierten Steuerung durch den Prozess.
- Einführung einer Reifegrad-Metrik zur objektiven Bewertung des Projektfortschritts und zur Vergleichbarkeit im Projektportfolio.
Ergebnis
- Deutliche Strukturklarheit über alle Projektbeteiligten hinweg.
- Volle Transparenz über die erwarteten Lieferergebnisse des Prozesses
- Stärkung des Projektmanagements als strategisches Führungsinstrument im gesamten PEP.
- Messbarkeit des Fortschritts dank Reifegradkennzahlen – ideal für Multiprojektumgebungen.
- Nahtloser Übergang in die Serienorganisation durch klar definierte Verantwortlichkeitsübergabe.
- Hohe Akzeptanz beim Roll-Out durch strukturierte Schulung und intensive Stakeholder-Einbindung.
Fazit
Die Einführung des neuen PEP war ein strategischer Meilenstein für das Unternehmen: Sie führte zu einer signifikanten Professionalisierung der Produktentstehung – von der Akquise bis zur Industrialisierung. Die klare Trennung zwischen Vertriebs- und Entwicklungsprozess ermöglicht Flexibilität, ohne die Gesamtsystematik zu verlieren. Durch den Simultaneous Engineering-Ansatz konnten Produkt- und Prozessentwicklung optimal verzahnt und Zeitverluste minimiert werden. Gleichzeitig schafft die neue Metrik Transparenz im Management und die Integration des Projektmanagements als eigener Handlungsstrang hebt die Führungsqualität auf ein neues Niveau.
Durch die intensive Einbindung aller Stakeholder gelang eine überdurchschnittliche Akzeptanz beim Roll Out in die Organisation. Die Basis für eine erfolgreiche Transformation war geschaffen. Die Anwendung des neuen Prozesses bedeutete gleichzeitig einen Kulturwandel der Zusammenarbeit.